Unsere Geschichte

Riedenthal 1972

Chronik von Johann Galler

Anlässlich zur Renovierung der Kirche in Riedenthal

Eröffnung am 9. September 1972 um 17 Uhr

durch

Prälat Dr. Alfred Kostelecky

und

Hw. Pfarrer Karl Ponweiser.

Boden und Siedlung

Alpen und Karpaten waren einst ein zusammenhängendes Gebirge. Das Weinviertel sank ein und das gesamte Gebiet überflutete ein Meer, das von Frankreich bis zum Schwarzen Meer reichte. Nur die Kalkklippen der Leiser Berge, die Falkensteiner-Klippen und der Staatzer Burgberg ragten über das Meer und bildeten kleine Inseln. Allmählich füllten die Flüsse das Meeresbecken des Weinviertels mit Schotter und teilweise Sand. Der Wind wehte Löß aus den Gletscherablagerungen an. Schotter, Sand und teilweise Sandstein, Lehm und Löß bildeten unsere Böden. Im Boden finden sich Muscheln und andere Ablagerungen, die vom ehemaligen Meeresboden stammen. In den Sandgruben von Wolkersdorf und Riedenthal fand man Stoßzähne und Knochenreste von Mammut (Elefant der Eiszeit), Urochs, Höhlenlöwe, Höhlenhyäne u.a.

Aus der Siedlungsgeschichte des Gebietes ragt der Scheibenberg zwischen Riedenthal und Kronberg heraus. Um 2000 v.Chr., in der mittleren Bronzezeit, lebten die Menschen auf der Höhe, während die neuen Dörfer aus der fränkisch-babenbergischen Besiedlungszeit um 1050 n.Chr. die Täler des Rußbaches und des Gießbaches suchten. Auf dem Scheibenberg sind die Ringwälle noch deutlich zu sehen. Dir. Josef Haas, 1924 bis 1939 Leiter der Volksschule in Riedenthal, wurde ein bekannter Heimatforscher und sammelte Fundgegenstände vom Scheibenberg: Fibeln, Pfeilspitzen, Lanzen, Spinnwirteln, Armschmuck, Gefäße u.a. Diese Sammlung der Bronzegeräte verwahrt heute Fr. Prof. Schwarzbauer, eine Tochter des Hr. Dir. Haas, in Ulrichskirchen Nr. 64.

Beim Ziegelofen Schleinbach begruben die Menschen vom Scheibenberg ihre Toten. Durch die Arbeiten im Ziegelwerk wurden Gräber freigelegt. Eines davon befindet sich im NÖ. Landesmuseum, Wien I., Herrengasse 9, und zeigt Mann und Frau in einem Grab mit Beigaben wie Waffen, Schmuck und Hausgerät. Im Grab befanden sich große Steine und der Kopf der Frau war zertrümmert. Mit dem Tode des Mannes musste auch die Frau aus dieser Welt scheiden. Sie wurde im Grabe an die Hand des Mannes gefesselt und gesteinigt.

Riedenthal stammt aus dem Mittelhochdeutschen (Höhepunkt um 1100); „ried“ heißt Sumpf; also das feuchte, versumpfte, mit Schilf bewachsene Tal. Der Gießbach sammelt die Abwässer aus den steilen Hängen. Er überschwemmte sehr häufig den Ort.

Wirtschaft und Volksleben spiegeln die Riednamen

Kuhstallung:

In der Zeit der Dreifelderwirtschaft trieb der „Halter“ die Kühe morgens auf die Brachfelder zur Weide und abends brachte er die Tiere wieder nach Hause. Bei der Kuhstallung übernahm der Halter die Tiere. Heute dient die Kuhstallung der Jugend als Sportplatz.

Wartberg: wahrscheinlich ein Weideplatz, die „Woad“;

Scheibenberg: bezeichnet die äußere Form;

In Auern: weist auf die Bewaldung hin;

Prantner: durch Abbrennen von Holz und Gestrüpp wurden die Waldflächen urbar gemacht;

Arztkappe: mittelhochdeutsche „arz“ heißt Zweikappen;

Rustenfeld: erinnert an die Ulme;

Im „Hoartl“ bleibt die Weide in Erinnerung und in der „Rain“ zeigt sich die äußere Form des Geländes.

Zur Geschichte Riedenthals

(teilweise nach Aufzeichnungen der Schulleiter Josef Haas (1924 – 1939) und Dir. Hans Linzbauer (1946 – 1965):

Riedenthal gehörte zur Herrschaft Wolkersdorf, war also ein Besitz der „Wolfgersdorfer“, die auf die Entwicklung des Österreich der Babenberger wesentlichen Einfluß nahmen. Hermann von Wolfgersdorf wurde von den österreichischen Landständen zum Reichstag nach Frankfurt gesandt, um von dem eben gewählten Rudolf I. von Habsburg gegen Ottokar von Böhmen Hilfe zu erbitten. Im Kampf gegen die Böhmen führte Wernhard v. Wolfgersdorf die Vorhut des kaiserlichen Heeres. Er fiel 1276 bei Lang-Enzersdorf.

In einer Urkunde vom 26. Oktober 1330, die über die Vereinigung der Pfarren Ulrichskirchen und Riedenthal berichtet, wird Riedenthal erstmals genannt. Der Ort dürfte also im 12. Jahrhundert entstanden sein. Zu beiden Seiten des Gießbaches, der durch den Ort fließt, standen die ersten Häuser. Die Parallelwege zur Dorfstraße, zu den „Stadeln“ und zur Kirche, dienten als Wirtschaftswege. Infolge der häufigen Überflutungen durch den Gießbach, siedelten neue Ortsbewohner auf den Terrassen der Parallelstraßen, denn die Niederterrasse am Bach bot nicht den erforderlichen Schutz. Die Brunnen in der Bachsohle sind nur eineinhalb bis zwei Meter tief. Mit der Errichtung der Straße nach Wolkersdorf wurde auch dieser Teil beidseitig besiedelt bis auf die Höhe der „Kühstallung“. 1965 begann nach der Asphaltierung der Zubringerstraße zur Brünnerstraße eine neue Siedlungswelle. Im Mühlfeld, In den Prandnern und In Auern entstanden etwa 50 neue Häuser.

Im 30-jährigen Krieg besetzten die Schweden unser Gebiet. Der Heerführer Graf Torstenson hatte in Würnitz sein Hauptquartier und von Würnitz aus zogen 1645 seine Truppen entlang des Rußbachtales zur Belagerung der Burg Wolkersdorf. Alle Nöte dieses schrecklichen Krieges hatten auch die Bewohner Riedenthals auszustehen.

1809 nahm Österreichs Kaiser Franz I. sein Hauptquartier im Pfarrhof Wolkersdorf. Vom 16.Mai 1809 bis zum 6. Juli 1809, also während der Schlachten bei Aspern und Deutsch-Wagram gegen Napoleon, regierte der Kaiser von Wolkersdorf aus. Mit seinem Bruder Erzherzog Karl, der sein Hauptquartier im Pfarrhof Groß-Ebersdorf eingerichtet hatte, bereitete er die Truppenaufstellungen gegen Napoleon vor. In Riedenthal befand sich die Bäckereikompanie. Schloß Ulrichskirchen wurde Feldlazarett und der damalige Pfarrer von Ulrichskirchen, Augustin Gall, bemühte sich um die Verwundeten und ließ für sie sein Leben; er starb an Erschöpfung. Epidemische Krankheiten wüteten nicht nur in Lazaretten. Auch in Riedenthal war die Sterblichkeit äußerst groß: 31 starben 1809, darunter 6 an Nervenfieber und 6 an der Ruhr.

1821 schrieb Matthias Wimmer, Pfarrer von Ulrichskirchen, in die Pfarrchronik: „Schon beinahe 200 Jahre ist dieses Riedenthal eine Filiale zur Pfarre Ulrichskirchen, allwo gedachte Pfarre mit der Herrschaft Wolkersdorf zu gleichen Teilen den Zehent besitzt“.

Im Jahre 1850 wütete in Riedenthal die Cholera. Bei einer Volkszahl von beiläufig 340 Seelen starben in der Zeit vom 24.Oktober bis 10.September 1850 fünfzig Personen, darunter 9 Kinder unter 10 Jahren. Nach dem großen Sterben in Riedenthal griff die Cholera auf Ulrichskirchen über, forderte aber nur sechs Opfer.

1866 kamen die Preußen nach der Schlacht bei Königgrätz vom 3. Juli 1866 bereits am 20. Juli 1866 nach Riedenthal. Der Rußbach bildete die Demarkationslinie zwischen den Österreichern und den Preußen. Bei der Bergmühle (heute Kronberg-Hof), in der später die Preußen einen Stützpunkt errichteten, kam es noch zu Gefechten. Ein Preuße wurde getötet und im Mühlfeld zwischen Gießbach und Straße begraben. Musste die Riedenthaler Jugend abends auf das Feld, dann machten die Burschen und Mädchen stets einen weiten Bogen um die Grabstelle (Gewährsmann: Franz Schreyvogel, Riedenthal Nr. 24). Außerdem erzählte man, dass sich die Preußen sehr gesittet und äußerst freundlich der Bevölkerung gegenüber verhielten. Man weiß, dass der kleine Jakob Weitzendorfer im Hause Nr. 31 in die Jauchegrube fiel. Ein preußischer Soldat eilte hilfreich herbei und rettete den Buben vor dem sicheren Tode.

Während des 1. Weltkrieges 1914 – 1918 berief Kaiser Franz Josef I. 67 Riedenthaler zu den Waffen, von denen 13 fielen. Im 2. Weltkrieg 1939 bis 1945 mussten 74 Männer Wehrdienst leisten, 21 kamen nicht mehr zurück; teils wurden sie als gefallen, teils als vermisst gemeldet. Nach einem schweren Artillerieangriff, bei dem drei Häuser zerstört sowie Stallungen und Scheunen beschädigt wurden, marschierte am 14. April 1945 die russische Infanterie in Riedenthal ein. Die nachfolgenden Troßsoldaten holten Lebensmittel, Kleidung und Vieh aus den Häusern. Frauen und Mädchen gegenüber benahmen sie sich nicht immer so, wie es Sitte und Anstand erfordert hätten.

Anfang Mai 1946 kam es zwischen Riedenthalern und russischen Soldaten zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung.

Aus dem Keller des Eduard Schreidl in der Kellergasse wurde Wein gestohlen. Eduard Schreidl war eben drei Tage aus Amerika zurückgekehrt, wo er sich in Kriegsgefangenschaft befand. Am nächsten Tag, Samstag, den 4.Mai 1946, kamen gegen 15 Uhr zwei russische Soldaten nach Riedenthal, die im Schloß Ulrichskirchen stationiert waren. Nun meinen Riedenthaler, die Weinholer vom Vortag erkannt zu haben. In der Nähe der Kirche kam es zur Auseinandersetzung mit den russischen Soldaten, an der sich mehrere Riedenthaler beteiligten. Den Russen wurde nicht allzu viel Leid zugefügt: Mit einigen Ohrfeigen reagierten die Ortsbewohner ihre Empörung ab. Der folgende Tag, der 5. Mai 1946 – ein Sonntag – wird den Riedenthalern immer in Erinnerung bleiben. Um 3 Uhr früh besetzten russische Truppen die Höhen um Riedenthal, brachten Maschinengewehre in Stellung und dann durchsuchten Soldaten die Häuser. Einzelne Wohnungen, die den Russen schon vorher von irgend jemand bekannt gegeben wurden, nahmen sich die russischen Soldaten besonders eingehend vor; auch das Haus des Verfassers. Schwer bewaffnete Soldaten mit riesigen Suchhunden umstellten u.a. das Haus Nr. 42, 3 Offiziere, Mannschaftsdienstgrade und ein Dolmetsch durchstöberten jeden Winkel, stachen mit den aufgepflanzten Bajonetten in Erde und Stroh und ließen keine Gegenstand auf dem gleichen Fleck. Selbst Spielzeugschachteln der Kinder wurden untersucht.

Etwa 35 Personen wurden verhaftet und im Garten des Hauses Nr. 11 gesammelt. Zuerst kamen die Riedenthaler zur russischen Kommandantur nach Wolkersdorf zur Vernehmung und wurden anschließend ins Gefängnis des Annahofes in Wolkersdorf gebracht. Heute steht an dieser Stelle die neue Knaben-Hauptschule. Über die Art der Vernehmung breitet sich tiefes Schweigen, aber dieses Schweigen sagt sehr viel.

Nach etwa 14 Tagen transportierte man die Riedenthaler nach Mistelbach, von dort nach Hollabrunn, und wieder zurück nach Mistelbach. Zum Schluss blieben noch sieben Ortsbewohner in russischem Gewahrsam:

Rudolf Fischer,

Josef Groschner,

Josef Königstetter,

Johann Sallmaier,

Leopold Siebinger,

Eduard Schreidl,

Karl Wasinger.

Die Zeit verstrich und die Angehörigen wussten nicht von ihren Familienmitgliedern. In der Zwischenzeit kamen immer wieder Abordnungen der Russen und ersuchten um Wein, denn sie könnten veranlassen, dass die sieben Riedenthaler wieder freigelassen würden. Die Ortsbewohner schleppten herbei, was möglich war. Vergeblich!

In Sopron stellten die Russen alle sieben Riedenthaler vor Gericht: Die Urteile sind heute bekannt:

Zwei wurden zum Tode verurteilt und das Urteil wurde sofort vollstreckt;

Einer erhielt 10 Jahre verschärften Kerker;

Drei wurden zu 10 Jahren Arbeitslager verurteilt.

Einer musste 7 Jahre Arbeitslager auf sich nehmen.

Verwaltungsmäßig gehörte Riedenthal zu Kronberg. Seit 1919 war der Ort selbstständig und vereinigte sich 1967 freiwillig mit der Stadtgemeinde Wolkersdorf.

Ortsrichter Riedenthals

1684 – 1960 Pinter Hans

1692 – 1694 Stromeyr Georg

1689 – 1705 Putsch Hans

1711 – 1712 Obermayer Bernhard

1734 – 1740 Neußdecker Joseph

1743 – 1765 Stromayr Joseph

1765 – 1772 Neußdecker Joseph

1772 – 1774 Strohmayr Franz

1774 – 1777 Garttner Joseph

1778 – 1783 Prantner Michael

1783 – 1785 Obermayer Joseph

1814 – Waizendorfer Johann

Bürgermeister

1919 – 1929 Stiedel Johann

1929 – 1938 Reinbacher Karl

1938 – 1945 Roman Weinhofer

1945 Mai bis November Reinbacher Karl

Nov. 1945 – Mai 1946 Siebinger Leopold (Er wurde von der russischen Besatzungsmacht nach Rußland gebracht und kehrte nicht mehr in die Heimat zurück)

1946 – 1947 Erkl Leopold

1947 – 1960 Wimmer Leopold

1960 – 1967 Gärtner Alois

1967 – Galler Johann

Die Schule

Riedenthals Kinder besuchten ursprünglich die Schule in Ulrichskirchen. Vor der Regulierung des Rußbaches wurde durch Überschwemmungen der Schulweg oft nicht begehbar, zumindest äußerst beschwerlich. Daher schulte man die Riedenthaler nach Kronberg ein. Trotz Reichsvolksschulgesetz vom Jahre 1869 blieb der Schulbesuch sehr unregelmäßig und nicht selten mussten die Eltern eine Strafe absitzen, weil sie ihre Kinder nicht in die Schule schickten.

1887 erhielt Riedenthal eine eigene Schule. Den Grund hiefür spendete die Familie Kasler Nr. 13, die den östlichen Teil der Parzelle 682/2, Bfl. 94, KG. Riedenthal, kostenlos zur Verfügung stellte. Für den Unterricht stand ein großer Raum zur Verfügung, in dem alle Kinder Riedenthals zwischen 6 und 14 Jahren gemeinsam und zur gleich Zeit unterrichtet wurden. 1922 bis 1927 besuchte der Verfasser dieser Abhandlung selbst diese Schule und erinnert sich noch gut an die Form des Unterrichts. Zuerst beschäftigte der Lehrer sich mit den Kleinen und die Schüler höherer Schulstufen lösten in einer Stillbeschäftigung ihre Aufgaben. Nach einer gewissen Zeit erfolgte der Wechsel, wobei oft Schüler der unteren Schulstufen mindestens ein Ohr dafür riskierten, was denn eigentlich den Größeren beizubringen sei.

Im Schulgebäude befand sich auch die Lehrerwohnung. Jeder Schulleiter war gleichzeitig Regenschori und Gemeindesekretär. Beides auf freiwilliger und ideeller Basis.

Ein kleiner Schulgarten bot den Kindern Gelegenheit, Obst- und Gemüsebau aus der Praxis kennenzulernen. Für den Turnunterricht stand kein Raum zur Verfügung. Im Freien wurde auf der „Kühstellung“ geturnt, wenn Zeit hiefür erübrigt werden konnte.

Lehrer an der Schule in Riedenthal

1887 – 1924 Ferdinand Gärber (Oberlehrer und Leiter);

1924 – 1939 Josef Haas (Direktor und Leiter);

1936 – 1937 Johann Galler (Probelehrer);

1939 – 1945 Johann Zehetner (Oberlehrer und Leiter);

1945 – 1965 Johann Linzbauer (Direktor und Leiter), heute Direktor der Volksschule Wolkersdorf

Schülerzahlen

1892 84 Kinder

1911 60 Kinder

1917 73 Kinder

1921 62 Kinder

1926 44 Kinder

1938 37 Kinder

1945 30 Kinder

1957 18 Kinder

1965 16 Kinder

Durch das starke Absinken der Schülerzahlen musste die Volksschule Riedenthal stillgelegt werden. Seit 1965 fahren nicht nur die Hauptschüler (10 bis 14 jährige Kinder) nach Wolkersdorf, sondern auch die Volksschüler (6 bis 10 jährige Kinder).

Seit 1968 ist die Schule an die Kath. Glaubensinformation Dr. Madinger, Wien XV., Reindorfgasse 21, vermietet. Junge Menschen treffen sich zu Diskussionen und religiösen Übungen.

Einer für alle, alle für einen

Die Gründerversammlung der FF Riedenthal fand am 12. Mai 1907 statt. Bei dieser Sitzung wurde der Bau des Spritzenhauses mit 800 Kronen Baukosten und der Ankauf einer Feuerspritze beschlossen. Sie kostete samt Ausrüstung der Mannschaft 3004 Kronen und 74 Heller. Ortsvorsteher von Riedenthal war zu jener Zeit Leopold Sallmayer, Bürgermeister von Kronberg Ignaz Fritsch (Riedenthal gehörte zur Gemeinde Kronberg).

Die Wahl ergab

Hauptmann: Leopold Namjesky Nr. 14;

Stellvertreter: Rudolf Gössinger Nr 35;

Spritzenführer: Karl Schreidl Nr. 28;

Steigerführer: Franz Schütz Nr. 39;

Schriftführer: Ferdinand Gärber (Schulleiter);

Säckelwart: Johann Obermaier Nr. 68;

Zeugwart: Matthias Weiß Nr. 27;

Ausschüsse: Otto Groß Nr. 14;

Johann Reinbacher Nr. 76;

Leopold Weitzendorfer Nr. 4;

Wolfgang Kaiser Nr. 73;

Strahlrohrführer: Josef Obermaier Nr. 21;

Hornisten: Franz Obermaier Nr. 34;

Johann Galler Nr. 11;

Mitglieder: Josef Gärtner Nr. 16;

Josef Flachenecker Nr. 20;

Franz Weinhofer Nr. 63;

Johann Weinhofer Nr. 56 (Bahnbediensteter);

Josef Schreidl Nr. 28;

Martin Galler Nr. 50 (Zimmermeister);

Karl Rabl Nr. 8.

Das Gründungsfest fand am 5. Juli 1908 statt. Vom Fest wurde an Seine Majestät Kaiser Franz Josef I. ein Huldigungstelegramm nach Bad-Ischl gesandt und der Kaiser drückte der FF Riedenthal am 19. Juli seinen Dank aus.

Die Feuerwehrkommandanten

1907 – 1913 Leopold Namjesky Nr. 15;

1913 – 1914 Rudolf Gössinger Nr. 35;

1914 – 1918 Otto Groß Nr. 14;

1918 – 1927 Rudolf Gössinger (nur bis 27.5.1927) Nr. 35;

1927 – 1934 Leopold Wimmer Nr. 22;

1934 – 1945 Franz Rabl Nr. 8;

1945 – 1955 Josef Kraus Nr. 20;

1955 – 1965 Alois Gärtner Nr. 33;

1965 – 1966 Josef Flachenecker Nr. 79;

1966 – 1971 Alois Schilling Nr. 56;

1971 – Johann Wimmer Nr. 13.

Schriftführer

1907 – 1927 Oberlehrer Ferdinand Gärber;

1927 – 1938 Dir. Josef Haas;

1938 – 1946 Oberlehrer Hans Zehetner;

1946 – Dir. Hans Linzbauer.

Besondere Ereignisse

Großbrand am 1. und 14. Juni 1915: die Häuser Nr. 16 und 17 brannten ab; das Haus Nr. 15 konnte gerettet werden.

11. Juni 1922 Bezirksfeuerwehrtag in Riedenthal;

4. Oktober 1928 Großes Weinlesefest;

24. Juni 1928 20jähriges Gründungsfest der FF;

12. Juni 1932 Großes FF-Fest mit vielen Ehrengästen;

1934 Bau des Wasserbehälters beim Haus Nr. 15;

15. September 1935 Weinlesefest;

12. September 1937 30jähriges Gründungsfest und Spritzenweihe;

1957 Errichtung der Schlauchbrücke;

9. Juni 1957 50jähriges Bestandsjubiläum.

Brauchleben in Riedenthal

Riedenthal ist mit seinem alten Brauchtum Teilhaber am ostösterreichischen Brauchkreis und fällt typisch in den Bereich des Brauchlebens, das im südlichen Weinviertel gang und gäbe ist.

Ein Gang durchs Jahr soll uns noch einmal erleben lassen, wie es einst in Riedenthal war. In der Neujahrsnacht gaben die Jäger 3 Schuß in die Luft ab. Am darauffolgenden Neujahrstag gingen die Kinder zum „Tauf- und Firmgöd“ und zu den Verwandten (zur „Freundschaft“) Neujahr wünschen mit dem Sprüchlein:

„I‘ winsch a glicklichs Neuchs Jahr.

S’Christkindl mit de krausten Haar.

A frisch‘, a g’sunds, a langes Lebn

soll der liebe Gott enk gebn!“

Dafür gab es Geld und Bäckerei. Die Erwachsenen wünschen sich „Prosit Neujahr“.

Zu Dreikönig kommen die Sternsinger. Der Pfarrer begleitet sie und schreibt mit geweihter Kreide den Haussegen C + M + B an die Eingangstür.

Im Fasching gehen die Kinder als Faschingsnarren, verkleidet mit altem Gewand, eine Papiermaske, ein ausgeschnittenes Stück Vorhang oder eine in Wolkersdorf gekaufte Plastikmaske vor dem Gesicht. Die Faschingsnarren dürfen ihren wahren Namen nicht nennen und nicht sprechen. Sie fordern ihr Geld mit dem Laut „Kr, kr“. Im Fasching war auch das „Schlankelngehn“, der Dienstbotenwechsel.

Ähnlich den Faschingskrapfen waren die Hauernudeln, längliche Krapfen, die man in der Fastenzeit beim „Hauerhahn“ bekam. Der Hauerhahn bildete den Abschluss der schweren Weingartenarbeit des Fastenhauens.

In die Zweige des Palmbuschens werden die Löcher geschnitten, in die man Buchs- und Segenstammerl steckt. Die frühere Ausschmückung mit Papierrosen wurde von einem Ulrichskirchner Kooperator verboten.

Die Karwoche wird, da die Glocken nach Rom geflogen sind, geprägt von der Gemeinschaft der „Ratschenbuim“. Die Riedenthaler Flügelratschen, die jährlich von Herrn Obermaier zum Gotteslohn angefertigt werden, sind mit religiösen Motiven in Buntpapier geschmückt. Das frühere gemeinsame Übernachten gibt es nur mehr selten; auch die Pumpermette wird nicht mehr geratscht mit den Worten:

„Mir ratschen, mir ratschen de Pumpermetten,

alte Weiber steht’s auf und backt’s Osterflecken!“

Der englische Gruß blieb weiterhin erhalten:

„Mir ratschen, mir ratschen den englischen Gruß, den jeder Christ beten muß. Fallt nieder, fallt nieder auf eure Knie und betet’s drei Vaterunser und drei Avemarie!“

Am Karfreitag um 9 Uhr hieß es einst:

„Mir ratschen, mir ratschen das Leiden und Sterben unseres Herrn Jesu Christi!“

Am Karfreitag herrscht strenges Verbot für Erdarbeiten, weil man mit ihnen die Grabesruhe Christi stören würde. Die „Auntlaßoar“, die am Gründonnerstag gelegt wurden, werden nach der Speisenweihe am Ostersonntag in der Familie verzehrt, „damit si koans verrennt“. Zu Ostern gehen die Kinder um „rote Oar“ und führen dann mit ihren Geschenken das Eierpecken durch.

Die Riedenthaler Burschen haben immer Maibäume aufgestellt, beim Bürgermeister, beim Wirt und beim Feuerwehrkommandanten. 1972 ist der Brauch unglücklicherweise entfallen, aber 1973 wird er sicher wieder durchgeführt. Die Bäume werden in der letzten Mainacht umgeschnitten.

Zu Georgi findet das „Gmoarigehn“ statt, die Begehung der Gemeindegrenze, durchgeführt von Gemeindevertretung und Schulaustretern. Dabei gibt es das „Lewererbessern“, das Ausbessern der Grenzhügel und die frische Kalkbemalung der „Moaristoaner“.

In der Nähe des Namjesky-Kreuzes wurden in der Vorkriegszeit die Sonnwendfeuer der Schule abgebrannt.

Der Kirtag, einst kirchliches und weltliches Hochfest des Dorfes, wird leider seit zwei Jahren nicht mehr gehalten und damit ist Riedenthal Unersetzliches verlorengegangen. Von der Burschenschaft veranstaltet, von den Rekruten geleitet, gab es „Hausieren“ und „Burschenamt“, „Amttouren“ und Extratouren, Heimblasen und Kirtageingraben. Eines der Kirtagstanzeln der Burschen lautete:

„Jeder Wirt, der zahlt an Liter, und der Obermaier, der zahlt zwoa.

Jeder Knecht, der hat a Madl, und der Hausknecht, der hat koa.

Wann i vo Riedenthal aussi geh, schwing i mei Hüaterl in d’Höh“.

Gleich nach dem Kirtag ging alljährlich die Riedenthaler Wallfahrt zur Rochuskapelle.

Nach der Weinlese, während zwei Weingartenhüter mit ihren Hüterhackeln wachten, wurde das Weinlesefest oder die „Hiatermusi“ abgehalten. „Hiaterbam“ oder „Huitbam“ waren im Ortsgebiet als Warnzeichen aufgestellt.

Nach den herbstlichen Arbeiten gab es auch schöne häusliche Feiern, den „Dreschhahn“ und den „Federltanz“. Viele Kleinbauern wanderten „ins Teildreschen“ ins Marchfeld.

Die Friedhofskränze zu Allerheiligen stellte man früher selbst her aus Rohr und Lirisch (Waldrebe), Eichenlaub, Reisig und Allerheiligenblumen. Die Kinder gingen um Allerheiligenstriezel durch den Ort und im Wirtshaus gab es das „Striezelpaschen“, ein heiteres Glücksspiel um das geflochtene Gebäck. Allerheiligenstriezel aus Stroh, die „Strohzipferl“ wurden den „letzgoscherten“ Mädchen in dieser burschenschaftlichen Unruhnacht an oder vor das Fenster gehängt.

Der Advent bringt den Krampus mit Pelzgewand und Hörnern, Kettengerassel, Rute und Butte. Dieser Brauch lebt noch kräftig. Schon am Vortag stellt man die Barbarazweigerl ein, die bis Weihnachten glückverheißend blühen sollten. An jedem Zweig soll ein Zettel mit dem Namen eines Familienmitgliedes befestigt sein.

Seit dem Krieg gibt es den Adventkranz, auch der Christbaum ist vom Weihnachtsfest nicht mehr wegzudenken. Der Mettenbesuch wird eifrig beibehalten. Am Christtag blieben die Bauern einst ganz im Rahmen der Familie. Dem Kirchenbesuch folgte an diesem Tage kein Wirtshausbesuch. Die Tage zwischen Weihnachten und Dreikönig nennt man „Rauhnachten“ oder „Zwölf Nächt“. Über das Neue Jahr darf man unter keinen Umständen Wäsche hängen lassen, sonst gibt es Unglück im Hause. Im Gasthaus Obermaier wurde einst das Scheiden des alten und die Herankunft des neuen Jahres von einer Frau und einem Mädchen volksschauspielhaft dargestellt.

Nur einmal stand während des zweiten Weltkrieges ein „Figurenmaibaum“, der in Laubsägearbeit alle Berufsgruppen darstellte. Er gehört auch nicht zum Weinviertler Typus des Maibaumes, sondern ist in Oberbayern beheimatet.

Aus dem Brauch des Lebenslaufes fällt besonders die Hochzeit auf, vor der sich der Bräutigam mit dem „Stupfwein“ von der Burschenschaft loskaufen muß und bei der es das „Bahrrafa“ gibt, den Kampf um das von der Braut ausgeworfene Gebäck.

Beim Begräbnis Lediger sieht man die traurig-schönen Gestalten der Schwarzen und der Weißen Braut den Sarg begleiten.

Viele Bräuche sind leider im Rückzug begriffen oder schon verschwunden. Die oft gehörte Rede, dass sie „unmodern“ geworden seien, kann man nicht gelten lassen. Ein Brauch ist weder modern noch unmodern. Die Erstarkung des dörflichen Gemeinschaftsgefühls und Gemeinschaftslebens könnte auch in Riedenthal eine Blüte des eigenständigen Brauchtums bewirken.

Dr. Werner Galler

(Brauchaufzeichnungen nach Angaben von Hr. Franz Schreivogel Nr. 15, Hr. Roman Weinhofer Nr. 39 und anderen Riedenthalern.)

Denkmäler und Gedenksteine

Cholerakreuz beim Spritzenhaus der FF;

von der Familie Reisinger errichtet 1850;

Namjeskykreuz: ein Feldkreuz neben dem Totenweg nach Ulrichskirchen im Rustenfeld;

renoviert 1971; benannt nach dem Spender;

Hatschkakreuz: an der Straße nach Wolkersdorf in den „Arzkapen“;

benannt nach der Familie, die das Kreuz errichten ließ; die Christusfigur erneuerte 1970 Malermeister Roland Braun aus Wolkersdorf kostenlos;

Kriegerdenkmal: oberhalb des Einganges zur Kirche. Es stellte auf einer Marmortafel einen gefallenen Soldaten dar und enthielt die Namen der Gefallenen des 1. Weltkrieges. Bei der Renovierung der Kirche 1972 wurde die Marmortafel abgenommen.

Neues Kriegerdenkmal: neben der Kirche, 1968 errichtet; künstlerische Gestaltung: Ing. Alfred Leiner aus Wolkersdorf; ein Grafiker; Ausführung: Paul Lochmann, Schmiedemeister aus Wolkersdorf; Gesamtgestaltung: Österreichischer Kameradschaftsbund Wolkersdorf;

Votivtafel im Föhrenwald Groschner: von einem Soldaten nach dem 2. Weltkrieg an einer Föhre befestigt.

Grenzstein auf dem Scheibenberg zu Kronberg: über Hügeln thront eine Krone;

Grenzstein auf der Straße nach Wolkersdorf: über den Buchstaben A (Kaiserin Anna) und F (Kaiser Ferdinand I.) ist eine Krone eingraviert. Auf der anderen Seite des Steines ist zu lesen: „Wolkersdorfer Gemainholz 1674“.

Kirche und Friedhof

1972 Priester: Hw. Pfarrer Karl Ponweiser (Wolkersdorf); Betreuer der Kirche: Johann Kraus Nr. 85.

Die Filialkirche Riedenthal gehörte seit ihrer ersten Nennung im Jahre 1657 zur Pfarre Ulrichskirchen. Etwas später erbauen sich die Ortseinwohner aus eigener Kraft ein „Bethaus“ aus Holz im Garten des Hauses Nr. 25. Die Gemeinde errichtete 1773 auf eigene Kosten eine Kapelle aus Stein. Heute noch gehört die Kapelle der Gemeinde und diese hat für sämtliche Auslagen zur Erhaltung aufzukommen. Der Bau wurde dem romanischen Stil nachgeahmt. Zum Kirchenheiligen erwählten die Riedenthaler Franz Xaver. Papst Gregor XV. sprach ihn heilig und Papst Benedikt XIV. erhob ihn zum Schutzheiligen aller Länder Ostindiens. Geboren wurde der Heilige am 7. April 1506 im Schloß Xavier in Nordspanien. Sein Vater war Großkanzler des Baskenkönigs. Nach seinem Studium in Paris, das er mit dem Doktorat abschloss, widmete er sich der Mission und wirkte besonders erfolgreich auf Goa und in China. Goa verehrt den Heiligen heute noch. 1956 kam die Filialkirche Riedenthal zu Kronberg. An Sonntagen feierten die Pfarrer für Riedenthal immer eine heilige Messe in der Filialkirche. Die Orgel erwarb Riedenthal zwischen den beiden Weltkriegen, doch wurde sie nach den Renovierungsarbeiten 1956 unbenützbar. Dir. Haas spielte die Orgel, Fr. Dir. Maria Linzbauer später auch das Harmonium und heute begleitet Frau Hannelore Rauch die Gläubigen bei ihrem Gesang. Frau Linzbauer erhielt für ihre 25jährige Tätigkeit als Organistin in Riedenthal einen hohen Orden der Erzdiözese Wien.

Ihre Toten brachten die Riedenthaler auf dem „Totenweg“ zum Friedhof nach Ulrichskirchen. 1920 schenkte die Familie Sallmaier, Nr. 15, einen Acker zur Anlegung eines Friedhofes. Viele Riedenthaler holten nach der Errichtung ihres eigenen Friedhofes die toten Verwandten auf den Gottesacker hinter der Kirche. 1969 übergab Frau Sallmaier der Gemeinde erneut kostenlos den Acker, der an den bestehenden Friedhof anschließt.

1972 begann eine gründliche Renovierung der Kapelle. Dies kommt einem Neubau gleich: aller Verputz wurde innen und außen abgeschlagen, Fußböden erneuert und das Dach mit Eternit gedeckt. Der bestehende Altar und die Bilder des Kreuzweges brachte man ins Schloß Wolkersdorf zur Aufbewahrung.

Pfarrer Johann Burgmann aus Ulrichskirchen restaurierte kostenlos das Altarbild des heiligen Franz Xaver und das Mariahilf-Bild. Das Altarbild kann dem Empire zugeschrieben werden und stammt von dem Maler Höfel (Johann Nepumuk Höfel, Maler, geboren in Pest 1786, gestorben in Wien am 22. Jänner 1864, er schuf Historienbilder und Altarblätter, besonders in Niederösterreich), der im Weinviertel viele Kirchen mit seinen Bildern schmückte. Das Bild spendete 1822 Leopold Beschorner. Den neuen Altar schuf Tischlermeister Friedrich Weiß aus Wolkersdorf. Auf einem Steinblock wird das Tabernakel freistehend ruhen. Es ist eine Spende des Steinmetzmeisters Heinz Ecker aus Wien. Alle Fenster stammen von dem akademischen Maler Hermann Bauch aus der Nachbarortschaft Kronberg. Die Fenster wurden gespendet, doch wollen die Spender nicht genannt sein.

Innerhalb von vier Monaten gelang es 40 Riedenthalern, die Innenrenovierung der Kapelle durchzuführen. Viele Arbeitsstunden opferten alle Schichten der Bevölkerung Riedenthals und auf jede Bezahlung wurde verzichtet. Diese Einstellung möge Riedenthal erhalten bleiben.

Daten und Zahlen

1850 etwa 340 Einwohner

1967 234 Einwohner und 94 Häuser

1971 bei der Volkszählung 287 Einwohner, 147 Häuser, Aufschwung durch die Ansiedlung vieler Wiener; (2. Wohnsitz), Burgfried 339 ha, davon 50 ha Gemeindegrund

1330 Erste urkundliche Nennung

1542 zum kaiserlichen Besitz durch Kaiser Ferdinand I. und seiner Gemahlin Anna

1645 Einfall der Schweden durch Torstenson

1657 Erste Nennung der Kirche

1773 Bau der heutigen Kirche

1809 die Bäckereikompanie der österreichischen Truppen in Riedenthal

1850 Cholera

1887 Bau der Schule

1907 Gründung der FF

1914 – 1918 1. Weltkrieg, 13 Gefallene

1919 Riedenthal wird eine selbständige Gemeinde; Bau des Gemeindeamtes

1920 Errichtung des Friedhofes

1922 Elektrifizierung des Ortes

1928 Kanalisierung beiderseits der Straße

1938 Besetzung Österreichs durch Deutschland

1939 – 1945 Zweiter Weltkrieg

1956 Riedenthal wird durch die Pfarre Kronberg betreut

1965 Stillegung der Schule

1964 Bau der Zufahrtsstrasse von der Brünnerstrasse

1966 Bau der Zufahrtsstrasse von Kronberg

1967 Zusammenschluss mit Wolkersdorf

1968 Erneuerung der Ortsbeleuchtung

1969 Regulierung des Gießbaches

1970 Eindeckung des Gießbaches im Ortsbereich; Asphaltierung der Straße zur Kirche

1971 Riedenthal kommt zur Pfarre Wolkersdorf

1971 Neuherstellung der Ortsdurchfahrt

1972 Bau einer Ortswasserleitung

Gemeindevertretung 1972 und Ortsvorsteher

Bürgermeister Dir. Johann Galler, Wolkersdorf, Wienerstrasse 25

Vizebürgermeister Josef Stöger, Wolkersdorf, Bahnalle 3b

StR. Franz Hoch, Wolkersdorf, Johann Degen-Gasse 39

StR. Franz Holzer, Wolkersdorf, Am Stiegl 10

StR. Ing. Walter Huber, Wolkersdorf, Obersdorferstrasse 28

StR. Sebastian Neid, Obersdorf, Hauptstrasse 62

StR. Richard Pleil, Wolkersdorf, Adlergasse 32

StR. Johann Pusam, Obersdorf, Antoniusgasse 2

StR. Dir. Franz Wernhart, Wolkersdorf, Haasgasse 11

GR. Josef Böhm, Wolkersdorf, Feldgasse 13

GR. Franz Hirschbüchler, Obersdorf, Hauptstrasse 84

GR. Robert Huger, Obersdorf, Bahnstrasse 13

GR. Johann Mayer, Münichsthal 183

GR. Josef Morauf, Wolkersdorf, Kaiser Josef-Strasse 72

GR. Rudolf Neidhart, Münichsthal 170

GR. Alexander Niziolek, Wolkersdorf, Kellergasse 2

GR. Richard Rötzer, Wolkersdorf, Brünnerstrasse 25

GR. Rudolf Sailer, Wolkersdorf, Kaiser Josef-Strasse 68

GR. Josef Stöckl, Münichsthal 38

GR. Karl Wasinger, Riedenthal 53

GR. Friedrich Weiß, Wolkersdorf, Kaiser Josef-Strasse 29

GR. Johann Wimmer, Riedenthal 13

Ortsvorsteher

Obersdorf: StR. Sebastian Neid

Münichsthal: GR. Rudolf Neidhart

Riedenthal: GR. Johann Wimmer

Pfösing: OV Josef Schrenk, Pfösing 10

Riedenthal weist ein wechselvolles Geschick auf. Geschichte und Umwelt formten den Menschen. Noch erfreut sich der Ort paradiesischer Ruhe, die durch die Hügellandschaft und die Wälder der Hochleithen und des Kreuttales unterstrichen wird. Die Bewohner wissen um die Schönheit ihrer Gemeinde und lieben ihre Heimat. Religion und Brauchtum wurzeln im Menschen und das Althergebrachte verbindet sich harmonisch mit dem Neuen. Wenn auch viele Riedenthaler den Bauernstand, den Urberuf ihrer Vorfahren, verlassen mußten, hielten sie dennoch der Überlieferung auf geistigem Gebiet die Treue. Nur so war es möglich, mit freiwilliger, unbezahlter Arbeitsleistung die Kirch zu renovieren.

In den letzten Jahren wuchs die Bevölkerungsziffer kräftig an und die Häuserzahl stieg gewaltig. Möge Riedenthal in aller Zukunft Glück und Segen beschieden sein.

Literatur:

Pfarrchronik von Ulrichskirchen

Pfarrchronik von Pillichsdorf

Relationen zu den Schlachten bei Aspern und bei Deutsch-Wagram

Thieme: Lexikon der darstellenden Künste von der Antike bis zur Gegenwart

Karl Krexner: Wolkersdorf an der Hochleithen (1963)

Johann Galler: Das Jahr 1809 im Bezirk Wolkersdorf (1959)

Aufzeichnungen des VS-Dir. Hans Linzbauer

Befragungen der Bevölkerung

Dr. Werner Galler: Burschenschaften im Östlichen Weinviertel (1972)

Karl Bleibtreu: „Die große Armee“

Freiherr von Hormayer: „Lebensbilder aus den Befreiungskämpfen“

Kwiatkowsky: „Die Kämpf bei Schöngrabern und Ober-Hollabrunn“

Pfarrer Franz Riedling: „Der Heilige Berg“

Emil Voinovich: „Erzherzog Karl“

Zirkulare: „Aufrufe und Armeebefehle 1809“